déjà vu
Montag, 30. November 2009

Code 46

 

Sehr eindrucksvoller Film: berauschende Bilder aus Shanghai und Dubai zu einer Musik, die sofort unter die Haut geht. Thematisch drängen sich Parallelen zu Juli Zehs Corpus delicti auf. Eine neue Art von Science fiction. Keine Knalleffekte, dafür eine Wirkung wie ein Virus, das unbemerkt injiziert wurde.

Erster Advent

Als das Kind das Haus Richtung Schule verläßt, ist es noch richtig dunkel. Und auf meinem Weg ins Bureau, eine halbe Stunde später, brennt die Straßenbeleuchtung noch immer und macht auch nicht den Eindruck, als wolle sie bald damit aufhören. Es ist, als sei von gestern nach heute ein Schalter umgelegt worden: plötzlich Winter. Bin ich gestern Morgen noch dank Ermunterung durch die Gattin endlich mal wieder gelaufen, hinein in einen beinahe freundlichen Tag, kramten wir am Nachmittag all den Tinnef und Plunder hervor, mit dem man dann so üblicherweise adventlich schmückt. Und da irgendwann muß es passiert sein, das Schalterumlegen. Vielleicht, als ich die Illumination des Apfelbaums anknipste? Der leuchtete brav die ganze Nacht. Kauft man für sowas eigentlich noch eine Zeitschaltuhr, wenn man es schon nicht geregelt kriegt, jeden Abend vorm Schlafen noch mal in den Keller zu laufen um abzuschalten? Wie machen das die Grillionen anderer mit ihren riesigen Leuchtteppichen an Fassaden, Büschen, Tannen oder mit ihren Rentierschlitten, die ganze Gärten in toto erhellen? Freut es da einfach nur die Stromlieferanten oder gibt es im Dezember Sonderkonditionen?

Der Weihnachtsmarkt auf dem Thie, den ich aus nachher nicht mehr nachvollziehbaren Gründen besuchen will, treibt einem noch einmal so richtig die Tränen tiefster Novemberdepressionen in den Hals. All das laubgesägte Kunsthandwerk, die mundgeblasenen Abscheulichkeiten, vor allem aber der Geruch nach alten Leuten, über den das Kind sagt, daß es ihn scheußlich findet, das - ist - in der Tat - schwer zu ertragen. Zumal dieses Jahr nicht einmal ein Karussell für Bewegung sorgt. Der Thie steht einfach nur voll mit Grüppchen von Leuten, die alle so tun, als unterhielten sie sich angeregt, während sie in Wahrheit doch nur signalisieren, daß wir zu spät gekommen sind / nicht dazu gehören / wohl nicht peilen, wie das da läuft. Das Kind bekommt einen lieblos hingeschmadderten Nutella-Crêpe, ich werfe einen pflichtschuldigen Blick auf 100%-Bienenwachskerzen und den Glühweinstand, der heißen Caipirinha anbietet. Dann gehen wir. Ohne uns selbst einen Glühwein anzutun. Zügig. Schleunigst. Und freuen uns über die bunten Lichtelein bei uns zuhaus. Es ist Advent.

Freitag, 27. November 2009

Wie sich im Regen

... die eigene Erscheinung zum Zerrbild spiegelt. An diesen entsetzlich düsteren Novembertagen jetzt ist gelegentlich, naja schwierig.

Es fängt damit an, daß ich mitten in der Nacht aufwache, weil es draußen schüttet. Also schminke ich mir den Morgenlauf ab und stelle den Wecker auf eine Stunde später. Dann regnet es aber morgens erstmal gar nicht, ich hätte also doch laufen können. Stattdessen fängt es wieder zum Gießen an, als ich mich auf's Rad schwinge, um in's Bureau zu fahren. Eine entspanntere Haltung gegenüber der Jahreszeit, auch den noch zu erwartenden Begleiterscheinungen, wäre mir willkommen. Sieht aber gerade nicht danach aus.

Donnerstag, 26. November 2009

Notizbuch mit Goldrand

Im Schreibwaren-Fachgeschäft habe ich mir ein Notizbuch für's nächste Jahr gekauft. Eigentlich heißt das Terminplaner, aber für das Planen von Terminen will ich es weniger nutzen. Eher zum Notieren von Ereignissen, Erlebtem. Sozusagen ein analoges Blog. Das hat den Nachteil, daß es physisch zur Hand sein muß, wenn ich etwas hineinschreiben will. Und wenn ich etwas ändern oder verbessern will, sieht das nicht sehr schön aus. Außerdem kann es außer mir niemand lesen. Oder ist das bereits ein Vorteil? Moleskins haben wunderschönes Papier. Aber mein Notizbuch hat einen schöneren weichen Einband, sehr ansprechend gedrucktes Kalendarium mit schicken Linien und alldem. Vor allem aber sind die Seiten an der Außenkante vergoldet. Wie das riecht! Allein das lohnt schon den happigen Preis. Bis Anfang nächsten Jahres lasse ich es noch in der Plastikhülle. Nur ab und zu öffne ich die mal und nehme eine Nase voll. Als ich elf war oder zwölf, schenkte mir mein Vater so ein ähnliches Büchlein. Mit Goldrand. Damals mochte ich nur sofort und heftig diesen - Duft. Jetzt werde ich auch gern hinein schreiben.

Mittwoch, 25. November 2009

Einrichtungsfragen

Wenn ich mich in Ameisenville umsehe, hat dort ja kaum jemand noch dieses Default-Layout. Mir gefällt es noch immer. Vielleicht, weil es mich an die Anfänge erinnert. Auf antville hatte ich so vor gut 7 Jahren meine erste Begegnung mit Blogs. Ich brauchte zu lange zum Kapieren, wie das funktioniert, um damals noch ein Antville-Blog abzukriegen, direkt für mich. Trotzdem wurde ich Dauerzaungast. Das Gefühl ist seltsam und seltsam erhebend, nach so langer Zeit hier eine eigene Wohnung zu beziehen. Der Drang, die Inneneinrichtung umzumodeln und zu modernisieren, hält sich sehr in Grenzen. Lediglich diese Tabellenstruktur würde ich gern mal aus dem HTML-Code entfernen. Für Tipps in dieser Hinsicht wäre ich sehr dankbar. Ach ja, und die Gesamtbreite der Wohnung könnte ein Ideechen großzügiger sein, da müßte dann aber natürlich die Bordüre am oberen Rand unbedingt mitwachsen. Gibt es da irgendwo breitere Vorlagen oder muß ich da in photoshop basteln?

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