déjà vu
Dienstag, 24. August 2010

Fügungen

Viel am Licht gewesen und positive Energie getankt. Zum Dank schneiden mir zwei Kinder auf ihren Fahrrädern den Weg ab, ich bremse zu scharf auf dem Schotter und falle in schöner Zeitlupe gaaanz langsam hin, schaffe es, mich mit den Handflächen abzustützen, mir nichts zu brechen - aber ohne Abschürfung und Prellung am Fußknöchel geht es dann doch nicht. Und wahrscheinlich als spätere Folge auch noch Rückenschmerzen, nicht von schlechten Eltern, die mir das Wochenende vermiesen, das, wo die Sonne scheint und ich deshalb ganz viel raus wollte. Aber auf einmal tut das Draußensein, weil mit Bewegung verbunden, weh. Immerhin, am Sonntagmorgen kille ich den Schweinehund, den inneren, ziehe mein Laufdress an und latsche los ins Feld, fange nach paar hundert Metern locker zu laufen an, sehe, daß das geht, daß ich mich zwar sehr vorsichtig bewegen muß - aber nach einer knappen Stunde langsamen Laufes mit einigen Geh-Pausen fühle ich mich rundum besser. Es scheint immer so viel zu geben, was sich ungünstig fügt oder gar unglücklich und was man dann mit viel Kraft und Aufwand zerdeppern und neu sortieren muß.

Freitag, 20. August 2010

Straßenansichten

Als ob das eine Rolle spielen würde, was unsere Regierung dazu sagt! Diese Pappkameraden, die das Internet noch weniger verstehen als alle andern. Aber auch sonst verstehe ich das Gedöhns um die Straßenbildchen nicht. Mit google maps in Verbindung mit panoramio und zB flickr kann man doch schon seit Jahren fast jedes Fleckchen der Erde auf Knopfdruck besichtigen. Und Hausfassaden und Autos und viele viele Menschen gleich mit. Von was wollen sie uns also mit ihren dümmlichen Beratungen über Internetgesetze ablenken? Unmittelbar vor der Massenauslieferung steht die totale Gesichtserkennung, die technisch ja auch schon lange verfügbar ist, jetzt aber dann eben auch bald googelbar sein wird - wer macht sich da noch Gedanken um die Privatheit von Hausfassaden? Eigentlich müßte man sich doch fragen, wozu wir noch Personalausweise brauchen, noch dazu fälschungssichere?! Würde doch reichen, die Leute beim Nacktscannen aufm Flughafen dann eben entsprechend zu googeln. Da wird man dann sofort alle irgendwie verwertbaren Infos aufgelistet kriegen incl. sexueller Präferenzen, Eßgewohnheiten, Lieblingsurlaubsziele und amazon-Wishlist. Eine Menge an äußerst individuellen Merkmalen, die man auf so einen Perso-Chip nie drauf kriegen und schon gar nicht aktuell halten könnte... So what?

Was ist eigentlich das Recht auf Privatheit? Kann man, wenn man so durch die Fußgängerzone latscht, darauf bestehen, daß die Leute einen nicht angucken? Oder sich jedenfalls nicht merken, wie man aussieht? Oder, wenn sie's denn doch tun, jedenfalls niemandem davon zu erzählen? Ist nicht die "Privatsphäre" ohnehin nur so eine bourgeoise Attitüde?

Dienstag, 17. August 2010

Gegenmittel?

Was der kleine Ratgeber gegen Depression empfiehlt:

  • nach draußen gehen, spazieren gehen und dabei Licht tanken

mach ich sowieso schon

  • sich bewegen: Rad fahren statt Auto, laufen, Treppe steigen statt Fahrstuhl

seit Jahren mache ich genau das

  • Lächeln, Situationen suchen, die einen zum Lachen bringen

wie fängt man sowas an, ohne sich selbst albern zu finden?

  • Frohe Farben in die Wohnung holen

ich mag aber lieber düstere Farben

  • Lieblingsmusik hören, mitsingen und dazu tanzen

meine Lieblingsmusik treibt mir meistens eher einen Kloß in den Hals und Tränen in die Augen

  • sich strecken, sich dehnen, gähnen, Wangen massieren

hm, naja

  • Sommerdüfte suchen (Aromalampen zB)

tatsächlich noch nie probiert

  • Entspannung suchen und sich verwöhnen (lassen), zB durch Massage

klingt gut. Jemand Lust mich zu massieren?

  • Schokolade essen

sowieso. Das muß ich eher reduzieren

  • schönes Buch lesen oder Film gucken, Spieleabend mit Freunden

zum Lesen bin ich immer zu müde, wirklich gute und erheiternde Filme gibt es nicht genug und Spieleabende hasse ich.

All diese Tipps in Ehren, bestimmt helfen einige von ihnen tatsächlich die Laune aufzuhellen. Ich fürchte aber, der Hang zur Depression hat tiefere Wurzeln und läßt sich nicht durch ein aufgesetztes Lächeln austricksen. Es geht ja gerade darum, die Dinge nicht ins Lächerliche zu ziehen, sondern sie ernst zu nehmen. Das so gern geübte pubertäre Gekicher und Gealber über alles und jeden ist doch eigentlich längst als Fluchtbewegung enttarnt. Während aber im Gegenzug unbedingtes Standhaltenwollen und dem Bösen die Stirn bieten zu müssen meinen zu dauernder Selbstüberforderung und manischer Freudlosigkeit führt. Ich sehe da Widersprüche und Paradoxa, die ich nicht so einfach aufgelöst kriege.

Montag, 16. August 2010

Unter Bäumen

Unter Bäumen streife ich entlang, unter dunklen. Der Himmel ist wieder tief verhangen und sorgt dieses Jahr unangenehm früh dafür, daß ich mich daran erinnere, wie sich die Herbst- und Winterdepression anfühlt. Diese anfangs so scheinbar heimelig daherkommende Bedrückung, die so einen angeblich freiwilligen Sog zur Melancholie ausübt, in Wahrheit nur ein Absturz ist. Ein Aussetzen jeglichen Antriebs, jeden Kontakts, ein Versinken im Morast gefühlsbehafteter Erinnerungen. Weil man sonst nur Leere fühlt. Oder, noch schlimmer: gar nichts.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Tja dann

Vielleicht später mal.

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