déjà vu
Freitag, 20. August 2010

Straßenansichten

Als ob das eine Rolle spielen würde, was unsere Regierung dazu sagt! Diese Pappkameraden, die das Internet noch weniger verstehen als alle andern. Aber auch sonst verstehe ich das Gedöhns um die Straßenbildchen nicht. Mit google maps in Verbindung mit panoramio und zB flickr kann man doch schon seit Jahren fast jedes Fleckchen der Erde auf Knopfdruck besichtigen. Und Hausfassaden und Autos und viele viele Menschen gleich mit. Von was wollen sie uns also mit ihren dümmlichen Beratungen über Internetgesetze ablenken? Unmittelbar vor der Massenauslieferung steht die totale Gesichtserkennung, die technisch ja auch schon lange verfügbar ist, jetzt aber dann eben auch bald googelbar sein wird - wer macht sich da noch Gedanken um die Privatheit von Hausfassaden? Eigentlich müßte man sich doch fragen, wozu wir noch Personalausweise brauchen, noch dazu fälschungssichere?! Würde doch reichen, die Leute beim Nacktscannen aufm Flughafen dann eben entsprechend zu googeln. Da wird man dann sofort alle irgendwie verwertbaren Infos aufgelistet kriegen incl. sexueller Präferenzen, Eßgewohnheiten, Lieblingsurlaubsziele und amazon-Wishlist. Eine Menge an äußerst individuellen Merkmalen, die man auf so einen Perso-Chip nie drauf kriegen und schon gar nicht aktuell halten könnte... So what?

Was ist eigentlich das Recht auf Privatheit? Kann man, wenn man so durch die Fußgängerzone latscht, darauf bestehen, daß die Leute einen nicht angucken? Oder sich jedenfalls nicht merken, wie man aussieht? Oder, wenn sie's denn doch tun, jedenfalls niemandem davon zu erzählen? Ist nicht die "Privatsphäre" ohnehin nur so eine bourgeoise Attitüde?

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