déjà vu
Dienstag, 17. August 2010

Gegenmittel?

Was der kleine Ratgeber gegen Depression empfiehlt:

  • nach draußen gehen, spazieren gehen und dabei Licht tanken

mach ich sowieso schon

  • sich bewegen: Rad fahren statt Auto, laufen, Treppe steigen statt Fahrstuhl

seit Jahren mache ich genau das

  • Lächeln, Situationen suchen, die einen zum Lachen bringen

wie fängt man sowas an, ohne sich selbst albern zu finden?

  • Frohe Farben in die Wohnung holen

ich mag aber lieber düstere Farben

  • Lieblingsmusik hören, mitsingen und dazu tanzen

meine Lieblingsmusik treibt mir meistens eher einen Kloß in den Hals und Tränen in die Augen

  • sich strecken, sich dehnen, gähnen, Wangen massieren

hm, naja

  • Sommerdüfte suchen (Aromalampen zB)

tatsächlich noch nie probiert

  • Entspannung suchen und sich verwöhnen (lassen), zB durch Massage

klingt gut. Jemand Lust mich zu massieren?

  • Schokolade essen

sowieso. Das muß ich eher reduzieren

  • schönes Buch lesen oder Film gucken, Spieleabend mit Freunden

zum Lesen bin ich immer zu müde, wirklich gute und erheiternde Filme gibt es nicht genug und Spieleabende hasse ich.

All diese Tipps in Ehren, bestimmt helfen einige von ihnen tatsächlich die Laune aufzuhellen. Ich fürchte aber, der Hang zur Depression hat tiefere Wurzeln und läßt sich nicht durch ein aufgesetztes Lächeln austricksen. Es geht ja gerade darum, die Dinge nicht ins Lächerliche zu ziehen, sondern sie ernst zu nehmen. Das so gern geübte pubertäre Gekicher und Gealber über alles und jeden ist doch eigentlich längst als Fluchtbewegung enttarnt. Während aber im Gegenzug unbedingtes Standhaltenwollen und dem Bösen die Stirn bieten zu müssen meinen zu dauernder Selbstüberforderung und manischer Freudlosigkeit führt. Ich sehe da Widersprüche und Paradoxa, die ich nicht so einfach aufgelöst kriege.

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